Unterscheidung und Gemeinsamkeiten von
Prävention und Gesundheitsförderung

 
Oft werden beide Begriffe als Synonym verwendet, aber historisch gesehen, wurde der Begriff der Prävention Anfang des 19.Jahrhunderts im heutigen Sinne geprägt und stammt ursprünglich aus der Rechtswissenschaft. Der Begriff der Gesundheitsförderung wurde dagegen erst 1986 durch die WHO im Rahmen der Ottawa-Charta geprägt. Die Prävention wie auch die Gesundheitsförderung haben die gleichen Ziele, aber sie beschreiben unterschiedliche Ansatzpunkte.
 
Prävention
 
„Die Prävention zielt auf die Vorbeugung und Früherkennung von Krankheiten ab und propagiert dabei zum Beispiel Impfungen, gesunde Ernährung und ausreichende Bewegung. Prävention zielt auf die Vermeidung von Krankheiten: somit auf die Eindämmung von Verbreitung und die Reduktion von Auswirkungen. Insofern prägt die Pathogenese diesen Begriff.“ Durch die Prävention sollen bestimmte Krankheiten verhindert, im Entstehen herausgezögert oder frühzeitig erkannt werden. Die Häufigkeit von Erkrankungen und schädigenden Einwirkungen sollen minimiert werden.
Die Prävention stützt sich auf Prognosen, d.h. auf Risikofaktoren, welche ausgeschaltet und reduziert werden sollen.

Bei der Prävention werden mehrere Formen unterschieden:

Primäre Prävention:
Bezeichnet gesundheitsgerechte Verhaltensweisen zur Stärkung der Gesundheit und zur Krankheitsverhütung. Ein Beispiel dafür ist die aktive Schutzimpfung.



• Sekundäre Prävention:
Ist die gezielte Früherkennung von Krankheiten, beispielsweise Diabetes oder Hypertonie.

• Tertiäre Prävention:
Befasst sich im weitesten Sinne mit der Behandlung einer Krankheit mit dem Ziel der Wiederherstellung der Gesundheit bzw. einer Minimierung der Folgeschäden, aber auch mit der Rehabilitation zur Förderung der Leistungsfähigkeit.

• Verhaltensprävention:
Soll eine gesundheitsfördernde Verhaltensweise erreichen und gesundheitsschädigende Verhaltensweisen ausschalten. Sie ist personenbezogen.

• Verhältnisprävention:

Hat die gesundheitsgerechte Gestaltung des Lebensumfelds des Menschen zum Ziel. Sie ist umweltbezogen.

 
Gesundheitsförderung
 
„Umfasst Maßnahmen und Aktivitäten, mit denen die Stärkung der Gesundheitsressourcen und -potenziale der Menschen erreicht werden sollen. Gesundheitsförderung ist als Prozess zu verstehen, der darauf abzielt, alle Bürger zu verantwortungsbewussten Entscheidungen hinsichtlich ihrer Gesundheit zu befähigen. Der Ansatz der Gesundheitsförderung ist der, die Gesundheit der Menschen zu stärken. Durch die Veränderung der Arbeits-, Umwelt-, Lebensbedingungen sowie des individuellen Verhaltens sollen bessere Vorkehrungen für ein gesundes Leben geschaffen werden. Gesundheitsförderung stärkt gesundheitliche Entfaltungsmöglichkeiten und Lebensbedingungen (mit den ökonomischen, kulturellen, sozialen, bildungsmäßigen und hygienischen Aspekten). Gesundheitsförderung wird durch die Salutogenese geprägt.“



Die Gesundheitsförderung stärkt und fördert die Schutzfaktoren und Ressourcen des Individuums. Es ist der umfassende Begriff für alle Maßnahmen, die Gesundheit fördern und Krankheit verhüten. Sie soll die in jedem Menschen liegenden Voraussetzungen, um gesund zu bleiben oder auch gesund zu werden, fördern und ist dabei immer animierend. Die Gesundheitsförderung ist eher unspezifisch, ungerichtet und ohne Ausrichtung auf definierte Schäden oder Erkrankungen. Sie soll die Menschen befähigen, ihre Gesundheit und Lebenssituation zu verbessern.