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Die Bedeutung der Führungsaufgaben und damit der
Führungskräfte darf nicht über- oder unterschätzt
werden. Bei der Führung kommt es auf entsprechendes Führungswissen,
-können und -verhalten an. Diese Elemente sind erlernbar.
Das Verhalten der Führungskräfte hat entscheidenden Einfluss
auf das Wohlbefinden und damit auf die Gesundheit der Mitarbeiter.
Führungskräfte haben Einfluss auf das Fehlzeitengeschehen
und damit auf die Kosten des Unternehmens. Ebenso können sie
auf ihre Mitarbeiter beflügelnd wirken und damit durch die
gesteigerte Motivation und Arbeitsleistung der Mitarbeiter zur Steigerung
der Qualität und Produktivität beitragen. Daraus erkennt
man, wie wichtig die Beziehung zwischen Führungskraft und Beschäftigten
ist. Sie erzeugt durch ihr gezeigtes Verhalten bewusst oder auch
unbewusst positive, wie auch negative Emotionen. Dies sind beispielsweise
Emotionen wie Wut oder Freude, Angst oder Hilflosigkeit, Zuversicht
oder Hoffnungslosigkeit. Führungskräfte haben, ob sie
es wollen oder nicht, eine Vorbildfunktion und das auch im Bereich
der Gesundheit und des gesundheitsbewussten Verhaltens.
Inwieweit Führungskräfte Wohlbefinden und Gesundheit ihrer
Mitarbeiter aktiv fördern oder missachten, hängt auch
davon ab, ob und wieweit ihr eigenes Verhalten an entsprechenden
Zielvorgaben gemessen wird oder ob es nur um die Erbringung bestimmter
Stückzahlen und Kostenziele geht. In einem Unternehmen gibt
es gesundheitsfördernde, gesundheitsgefährdende und krankheitsauslösende
Führungsstile. Führungskräften stehen verschiedene
gesundheitsfördernde Elemente zur Verfügung, wie beispielsweise
Transparenz, Verlässlichkeit, Anerkennung und persönliche
Zuwendung. Der demonstrierte, gezielte oder auch fahrlässige
Verzicht auf diese Führungselemente wirkt kränkend und
gesundheitsgefährdend und kann beispielsweise das Entstehen
psychosomatischer Erkrankungen verursachen. |
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Gesundheitsförderliches Führungsverhalten
und entsprechende Organisationsgestaltung |
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Die sozialepidemiologische und organisationswissenschaftliche
Forschung stellt eine ganze Reihe von Erkenntnissen zur Verfügung,
aus denen Aufgabenstellungen und Ziele abgeleitet werden können,
damit gesundheitsförderliches Führungsverhalten und gesundheitsförderliche
Organisationsstruktur nicht nur Schlagwörter bleiben.
1. Bildung von Vertrauen:
Vertrauen bildet die Grundvoraussetzung bei der Entwicklung von
Bindung an Personen und Organisationen. Vertrauen lässt sich
allerdings nicht erkaufen oder erzwingen. In Organisationen lässt
sich Vertrauen rational begründen, dabei spielen Transparenz
und Nachvollziehbarkeit von Entscheidungen, sowie die Übereinstimmung
zwischen dem, was seitens der Führung öffentlich kommuniziert
wird und dem, was dann tatsächlich getan wird, eine Rolle.
Vertrauen beruht auf gegenseitiger Loyalität der Mitarbeiter
gegenüber der Organisation und der Organisation gegenüber
den Mitarbeitern.
2. Förderung sozialer Vernetzung:
Am leichtesten und zwanglosesten ergibt sich soziale Vernetzung
um ein gemeinsam interessierendes Problem, eine Aufgabe, ein Projekt
oder bei gemeinsamen Anliegen oder Interessen, bei gemeinschaftlich
gemachten Erfahrungen und auch bei informellen Zusammenkünften
anlässlich von Feiern oder sportlicher bzw. kultureller Betätigung.
Es besteht allerdings auch die Gefahr von Überforderung, Misstrauen
und zwischenmenschlichen Konflikten, wenn Menschen zusammen kommen
oder zusammen arbeiten müssen. Kommunikations- und Führungsmängel
sind häufig die Ursache von Mobbing in Form von destruktiver
Beziehungsarbeit.
3. Schaffen von Identifikationsmöglichkeiten:
Dafür sind klare Zielvorgaben, gelebte Vertrauenskultur, anspruchsvolle
Tätigkeit und Anerkennung für geleistete Arbeit sehr wichtig.
Wo nur negatives Feedback kommt und wo es vorrangig nur um die kurzfristige
Realisierung monetärer Ziele geht, wird sich Identifikation
kaum einstellen und dies führt wiederum zu sinkender Motivation
und Verschlechterung des Gesundheitszustands.
4. Pflegen partnerschaftlicher Unternehmenskultur:
Dies ist der Gegenbegriff zu Misstrauens-, Unterdrückungs-
und Ausbeutungskultur. Die partnerschaftliche Unternehmenskultur
zeigt sich durch Partizipation der Beschäftigten an Unternehmensentscheidungen,
in der Verfolgung gemeinsamer Ziele und Werte und dem dadurch erwirtschafteten
Mehrwert an Kunden- und Mitarbeiterorientierung sowie am Wohlbefinden
der Belegschaft über alle Hierarchieebenen hinweg.
5. Erhalt der Worklife-Balance:
Es geht hierbei um die Vereinbarkeit von Arbeit und Familie. Vor
allem ist es wichtig, dass bei Frauen die Aufgabe von Kindererziehung
und Berufstätigkeit als miteinander vereinbar akzeptiert und
auch gefördert wird. Realisierbar ist das beispielsweise durch
Teilzeitarbeit, Betriebskindergärten und spezielle Beratungsangebote.
6. Mitarbeiterbefragung:
Mitarbeiterbefragungen gehören in einem erfolgreichen Unternehmen
zur Routine. Überall dort, wo dieses Instrument als Investition
in das Sozialkapital verstanden wird und nicht als Kontroll- und
Rationalisierungsinstrument, wirkt es salutogen und man kann damit
schnell Organisationsmängel erkennen und frühzeitig beseitigen.
Um positiven Nutzen daraus zu erzielen, muss eine regelmäßige
Mitarbeiterbefragung mit Fragekomplexen zu den Themen Arbeitszufriedenheit,
Wohlbefinden, Gesundheit, Arbeitsbedingungen, Organisationsbedingungen
und Führungsverhalten durchgeführt werden.
7. Den persönlichen Dialog mit den Mitarbeitern suchen:
Kommunikation stellt ein Bindeglied dar, welches Organisationen
zusammenhält. Der Vorteil zu einer schriftlichen Mitarbeiterbefragung
liegt in der Breite der Antwortmöglichkeiten, da der Mitarbeiter
nicht durch Antwortvorgaben eines Fragebogens eingeschränkt
ist. Und man kann gleichzeitig mögliche Lösungswege im
Ansatz diskutieren. Für die betriebliche Gesundheitsförderung
haben deshalb Verfahren der Datengewinnung, die auf den direkten
Dialog mit den Mitarbeitern setzen, eine hohe Priorität. Dazu
gehören unter anderem Experteninterviews, Gesundheitszirkel,
Fokusgruppen und Mitarbeitergespräche. Außerdem ist es
ein Akt der Wertschätzung der Person an sich und ihrer Leistung.
Es werden vertrauensvolle Beziehungen aufgebaut, geklärt, stabilisiert
und gepflegt. Dabei muss die Führungskraft über die Schlüsselqualifikation
einer guten Kommunikation verfügen.
8. Qualifizieren:
Es muss die Kommunikation zwischen Führungskräften und
Mitarbeitern, sowie der Umgang mit sozialen Konflikten und negativen
Gefühlen der Mitarbeiter erlernt werden. Bei Führungskräften
und Beschäftigten muss Verständnis für Gesundheit
geweckt werden, das ist in der Praxis häufig noch nicht angekommen
und der Zugewinn von Produktivität und Gesundheit bleibt deshalb
vielen Unternehmen verschlossen.
9. Ausrichtung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes:
In erster Linie soll vor physischen Risiken, Arbeitsunfällen
und Berufskrankheiten geschützt werden.
Zusammenfassend werden die wichtigsten Aktionsfelder der betrieblichen
Gesundheitsförderung in folgender Tabelle anschaulich dargestellt.
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Aktionsfelder Betrieblicher Gesundheitsförderung
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Schlüsselqualifikationen von Führungskräften
zur Motivation der Mitarbeiter |
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Führungskräfte verfolgen ganz unterschiedliche
Aufgaben, aber eine der wichtigsten Aufgaben liegt neben dem organisatorischen
Talent in der Führung der Mitarbeiter.
Von Führungskräften wird nicht nur Fachkompetenz erwartet,
sondern vor allem auch eine soziale und menschliche Art. Denn die
Mitarbeiter wollen motiviert, unterstützt und fair behandelt
und beurteilt werden. Durch einen sinnvollen und bewussten Einsatz
von Führungsmitteln und -techniken gestaltet sich die Führung
effektiver, und dadurch werden auch der gegenseitige Respekt, ein
achtungsvoller Umgang und das zwischenmenschliche Miteinander gefördert.
Dies wirkt sich wiederum positiv auf die Mitarbeiter und damit auf
den Erfolg des Unternehmens aus. Als Führungskraft hat man die
Aufgabe, die Werte, Motive und das Selbstkonzept der eigenen Mitarbeiter
zu beeinflussen.
Da als unangenehm empfundene Arbeitssituationen das Gesundheitsrisiko,
die Arbeitsmotivation und Lernbereitschaft der betroffenen Mitarbeiter
negativ beeinflussen und damit wiederum den Arbeitsablauf stören,
ist es von großer Bedeutung, zufrieden stellende Arbeitsbedingungen
zu fördern. Die Führung der Mitarbeiter ist dabei eine
der wichtigsten Aufgaben, die eine Führungskraft verfolgen
muss, denn nur durch eine gemeinschaftliche Arbeit ist der Erfolg
des Unternehmens möglich.
Führungskräfte führen Unternehmen und führen
in den Unternehmen, sie führen Menschen. Sie übernehmen
die Verantwortung für diese Menschen und damit auch für
deren gesundheitliches Wohlergehen. Die Übernahme dieser Verantwortung
für das gesundheitliche Wohlergehen der Mitarbeiter ist in
diesem Zusammenhang nicht nur eine ethische Verpflichtung, sondern
sie stellt die Zukunftssicherung für das Unternehmen dar. Denn
zur langfristigen Absicherung der Unternehmensziele und -werte ist
ein gezieltes und systematisches Gesundheitsmanagement über
alle Ebenen notwendig.
Betriebliches wie auch persönliches Gesundheitsmanagement ist
für Gesundheit, Wohlbefinden, Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft
und damit für eine anhaltend hohe Produktivität notwendig.
Im privaten Bereich ist das persönliche Gesundheitsmanagement
als eine Art des Selbstmanagements und als ein Teil der Lebensführung
zu betrachten. Das betriebliche Gesundheitsmanagement umfasst dagegen
alle Aktivitäten und Entscheidungen von Führungskräften,
die Auswirkungen auf die physische und mentale Leistungsfähigkeit
und -bereitschaft von Mitarbeitern haben. Führungsstrategien,
welche die Gesundheit und das gesunde Wohlbefinden der Mitarbeiter
vernachlässigen, können, wenn überhaupt, nur kurzfristig
erfolgreich sein. Denn wenn die Belegschaft erlebt, dass ihre gesundheitlichen
Interessen vernachlässigt werden, sinkt die Leistungsbereitschaft
und die Belegschaft fällt bei Gelegenheit als Team auseinander.
Führungskräfte spielen eine wichtige Rolle beim Selbstmanagement
der Mitarbeiter. Beispielsweise hat eine partizipative Zieldefinition
und ein positives und unterstützendes Bereichs- und Teamklima
zur Folge, dass Aufgaben besser und mit mehr Motivation bewältigt
werden können. Gestaltungsfreiräume, die dem Mitarbeiter
gewährt werden, erlauben es, Zufriedenheit und Selbstverantwortung
im Arbeitsprozess zu entwickeln. Das zeigt, dass die Führungskraft
immer mit gutem Beispiel voran gehen muss. Denn nur, wenn sich die
Führungskraft selbst motivieren kann, gelingt es ihr häufig
auch, bessere Voraussetzungen für die Motivation der Mitarbeiter
zu entwickeln. Es ist immer zu bedenken, dass für viele Mitarbeiter
an der Basis eines Unternehmens der Vorgesetzte der Hauptgrund für
Demotivation ist.
Zusammenfassend ist damit festzustellen, dass Führungskräfte
eine große Verantwortung in Bezug auf die Gesundheit ihrer
Mitarbeiter tragen. Und sich ein gutes Betriebsklima im Umkehrschluss
auch wiederum positiv auf die Führungskräfte auswirkt. |
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