Die betriebliche Gesundheitsförderung hat gleich
drei Effekte, diese sind mehr Lebensqualität für den Einzelnen
durch erhöhte Motivation und größere Arbeitszufriedenheit,
eine Kostensenkung für die Unternehmen durch weniger Fehlzeiten
und schließlich eine Kostenersparung für das gesamte Gesundheitswesen
durch geringere Krankheitskosten sowie seltenere und kürzere
Krankenhausaufenthalte. Niedrige Krankenstände wirken sich positiv
auf die betrieblichen Rahmen- und Produktionsbedingungen im Hinblick
auf Lohnnebenkosten und Personalverfügbarkeit aus. Das Interesse
der Unternehmen, Gesundheitsvorsorge zu betreiben und damit Einfluss
auf die Krankenstände zu nehmen, wird von den Mitarbeitern wahrgenommen.
Meist handelt es sich dabei um Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung,
wie beispielsweise Rückenschulen oder Sportangebote. Erwähnte
Kontrollmaßnahmen der Arbeitgeber, wie Rückkehrgespräche
und Kontrollanrufe, kommen eher selten zur Anwendung und müssen
auch bezüglich ihrer Kontrollwirkung überdacht werden.
Problematisch für die Unternehmen ist allerdings die Quantifizierbarkeit
der tatsächlichen Ergebnisse. Häufig muss man sich in
der Erfassung der Effekte der betrieblichen Gesundheitsförderung
auf subjektive Aussagen der Mitarbeiter stützen, da eine objektive
Bewertung meist nicht möglich ist. So lässt sich beispielsweise
die Arbeitsmotivation und -zufriedenheit nur subjektiv erfragen
und es ergeben sich dadurch keine quantifizierbaren Werte, um den
Nutzen der betrieblichen Gesundheitsförderung für das
Unternehmen selbst darzustellen. Dies ist sicherlich auch ein Grund,
warum viele Unternehmen die betriebliche Gesundheitsförderung
noch nicht den Mitarbeiterwünschen entsprechend ausgebaut haben.
Trotzdem macht es sicher Sinn, hier Nachbesserungen vorzunehmen
und die positiven Effekte als Wettbewerbsvorteil für das eigene
Unternehmen zu nutzen.
Wie die Vorstellungen der Arbeitnehmer zum Thema der betrieblichen
Gesundheitsförderung aussehen, hat sich durch die Arbeitnehmerumfrage
gezeigt. In dieser haben die Befragten als wichtigste Punkte der
betrieblichen Gesundheitsförderung das Haltungstraining, Bewegungsangebote,
Arbeitsschutzmaßnahmen und Tipps zur Ernährung genannt.
Der Großteil der Befragten gab an, dass sie die Maßnahmen
der betrieblichen Gesundheitsförderung für wichtig und
sinnvoll halten. Außerdem schätzten 40% der Arbeitnehmer
derartige Angebote als effektiv ein, 50% hielten die betriebliche
Gesundheitsförderung für eine geeignete Möglichkeit
die eigene Arbeitszufriedenheit zu steigern und 51% bestätigten
eine Erhöhung der Motivation.
Die gesteigerte Arbeitszufriedenheit sorgt dafür, dass die
motivationsbedingten Fehlzeiten sinken, was sich wiederum positiv
auf das ganze Unternehmen auswirkt. So profitieren nicht nur die
Mitarbeiter von der betrieblichen Gesundheitsförderung, sondern
auch das Unternehmen als solches.
Allerdings ergab die Umfrage, dass die Gesundheitsförderung
im eigenen Betrieb bei 59% nicht mit den eigenen Vorstellungen übereinstimmt
und 29% der Befragten gaben an, gar keine betriebliche Gesundheitsförderung
im Unternehmen zu haben. Somit lässt sich auch das Ergebnis
von 68% auf die Frage, ob die Gesundheitsförderung im eigenen
Betrieb verbessert werden sollte, erklären. An dieser Stelle
muss jedes Unternehmen reagieren, denn wenn die Bereitschaft der
Mitarbeiter für eine betriebliche Gesundheitsförderung
vorhanden ist, steht der Einführung nichts entgegen. So sollten
Unternehmen, die bisher keine betriebliche Gesundheitsförderung
anbieten mit kleineren Angeboten beginnen, die keine großen
Investitionen mit sich bringen. Die Möglichkeiten dafür
sind vielfältig, wie schon im theoretischen Teil der Arbeit
besprochen stehen Angebote, wie beispielsweise Rückenschulkurse
oder Kooperationen mit Fitnessstudios und Sportvereinen zur Auswahl.
Unternehmen, die bereits ein betriebliches Gesundheitsmanagement
besitzen, sollten anhand einer Mitarbeiterbefragung feststellen,
wie das derzeitige Angebot von der Belegschaft eingeschätzt
wird. Daraufhin müssen entsprechende Verbesserungsmaßnahmen
eingeleitet werden, um in Zukunft die gesamten positiven Effekte
der betrieblichen Gesundheitsförderung voll ausschöpfen
zu können und diese als entscheidenden Wettbewerbsvorteil zu
nutzen. |